Schöne Töne
Was unterscheidet eigentlich den guten Musiker vom gewöhnlichen 0815-Dödel?:
- die super Technik?
- das nicht enden wollende Repertoire?
- die Virtuosität?
- die Geschwindigkeit?
- die Bandbreite?
- der Erfolg?
- die große Anhängerschaft?
- die Musiksparte?
- das Einkommen?
- die Performance?
Ich habe da ja meine ganz private Ansicht… Meiner Meinung nach sind die oben genannten Punkte alle wichtig, zum Teil Voraussetzung, aber alleine für sich nicht das Hauptkriterium. Im Grunde genommen führen sie alle zum selben Ziel oder sind gar nicht entscheidend. Da mag der eine Unsummen verdienen und dennoch Schauerliches produzieren. Die andere hat dafür einen Haufen Fans, aber die Zehennägel drohen bei längerem Zuhören dennoch oben aus dem Schuh zu stoßen…
Ich verfechte ja die These der „schönen Töne“.
Die Kunst ist es, in den Ton, den ich produziere (ob nun mit Stimme oder Instrument), meine Seele zu legen. Das kann – je nach Sparte – dann auch ein „unschöner“ (weil rotzig-aggressiver) Ton werden. Wichtig ist immer, dass ich meine Botschaft in die Töne gelegt bekomme. Nur wenn ich ganz in meinen Tönen auch meine Botschaft fühle, wenn mein Instrument mit meinem Gefühl eins wird, kann ich das Gefühl/meine Botschaft zu den anderen Menschen bringen. Die einfachsten, langsamsten Dinge können die Zuhörer völlig verzaubern, während ein technisch anspruchsvolles Stück zwar durch die Geschwindigkeit beeindruckt, aber die Seele unberührt lässt. Da ziehe ich persönlich dann ein „simples“ Stück vor.
Im Übrigen ist das natürlich auch auf die Performance zu übertragen: Die Kunst ist es, in den Bewegungen die Seele sichtbar werden zu lassen. Ein gutes Beispiel dafür ist zum Beispiel die Sängerin Leesa Gentz von den Hussy Hicks bei „Drummer Boy“. Mein Ziel ist es im Unterricht immer, die „schönen Töne“ möglich zu machen. Dann macht es gleich viel mehr Spaß, die Stücke zu spielen. Jetzt stellt sich nur noch die Frage: wie genau erzeuge ich dann schöne Töne???
Na, dann mal weiter:
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